《跨文化交际导论》教学大纲李小龙编写
《跨文化交际导论》教学大纲 李小龙 编写
学术论文写作目 录一、前言2二、课程教学目的和基本要求.2三、课程主要内容及学时分配,2四、相关教学环节L五、使用教材六、教学参考书七、教学内容....2
学术论文写作 1 目 录 一、前言.2 二、课程教学目的和基本要求.2 三、课程主要内容及学时分配.2 四、相关教学环节.2 五、使用教材.2 六、教学参考书.2 七、教学内容.2
外院德专一、前言跨文化交际导论为外国语学院德语专业学生的专业选修课。本课程开设时间为第五学期。德语专业三年级的学生在结束基础阶段的纯粹语言学习之后,需要在某一特定领域内将所学语言活学活用。作为外语专业学生,其跨文化交际的机会相比其他专业更加突出,尤其是在全球化的大环境下,外语专业学生的跨文化交际能力是其不可或缺的能力。本课程的编写人员博士研究方向为跨文化研究,对于跨文化交际有着较高的理论知识系统,同时有着与德语国家人员较为丰富的实际交流经验,能够将理论联系实际,帮助学生建构初步的跨文化交际知识框架,也为开拓学生的全球化视野有着一定理论指导,为其今后可能的专业深造打下一定的基础。本大纲编写人员为李小龙。二、课程教学目的和基本要求跨文化交际导论课程的教学目的包括:1.学生应掌握基本的跨文化交际概念,培养跨文化研究意识2.掌握基本的跨文化交际理论,构建基本的相关理论体系,可以理论联系实际,为实践中出现的跨文化问题提供可能的解决方式3.在学习专业知识的过程中提高德语的语言阅读和听力理解能力三、课程主要内容及学时分配本课程开设一学期,共2学分,课内学时为36学时,每周2学时。按单元为单位讲解,总共5个不同的单位,第一单元计划授课8课时,第二单元计划授课10课时,第三单元计划课时6课时,第四单元计划课时8课时,第五单元计划课时为4课时。四、相关教学环节本课程为导论课程,教学过程以教师教授为主,同时通过具体事例,调动学生对于跨文化交际理论的兴趣,逐渐构建较为完整的跨文化交际体系,掌握一定的理论知识,可以对于具体的简单跨文化交际问题给予解决建议,增强他们的跨文化交际意识和能力。此外还强调“授之以渔"的原则,除了传授语言知识,训练语言能力以外,还注重培养学生的自学能力。五、使用教材教师自编材料六、教学参考书1)InterkulturelleKommuniaktion,GerhardMaletzke,WestdeutscherVerlag2)DerErwerbinterkulturellerKompetenz,VDMVerlagDr.Maller3)《跨文化交际学概论》,胡文仲,外语教学与研究出版社。4)《跨文化交际学》,贾玉新,上海外语教育出版社。5)《跨文化交际学》,陈国明,华东师范大学出版社。七、教学内容1.Grundlagen2
外院德专 2 一、前言 跨文化交际导论为外国语学院德语专业学生的专业选修课。本课程开设时间为第五学期。 德语专业三年级的学生在结束基础阶段的纯粹语言学习之后,需要在某一特定领域内将所学语 言活学活用。作为外语专业学生,其跨文化交际的机会相比其他专业更加突出,尤其是在全球化的 大环境下,外语专业学生的跨文化交际能力是其不可或缺的能力。 本课程的编写人员博士研究方向为跨文化研究,对于跨文化交际有着较高的理论知识系统,同 时有着与德语国家人员较为丰富的实际交流经验,能够将理论联系实际,帮助学生建构初步的跨文 化交际知识框架,也为开拓学生的全球化视野有着一定理论指导,为其今后可能的专业深造打下一 定的基础。 本大纲编写人员为李小龙。 二、课程教学目的和基本要求 跨文化交际导论课程的教学目的包括: 1.学生应掌握基本的跨文化交际概念,培养跨文化研究意识 2.掌握基本的跨文化交际理论,构建基本的相关理论体系,可以理论联系实际,为实践中出 现的跨文化问题提供可能的解决方式 3.在学习专业知识的过程中提高德语的语言阅读和听力理解能力 三、课程主要内容及学时分配 本课程开设一学期,共 2 学分,课内学时为 36 学时,每周 2 学时。 按单元为单位讲解,总共 5 个不同的单位,第一单元计划授课 8 课时,第二单元计划授课 10 课时,第三单元计划课时 6 课时,第四单元计划课时 8 课时,第五单元计划课时为 4 课时。 四、相关教学环节 本课程为导论课程,教学过程以教师教授为主,同时通过具体事例,调动学生对于跨文化交际 理论的兴趣,逐渐构建较为完整的跨文化交际体系,掌握一定的理论知识,可以对于具体的简单跨 文化交际问题给予解决建议,增强他们的跨文化交际意识和能力。 此外还强调“授之以渔”的原则,除了传授语言知识,训练语言能力以外,还注重培养学生的自 学能力。 五、使用教材 教师自编材料 六、教学参考书 1) Interkulturelle Kommuniaktion,Gerhard Maletzke,Westdeutscher Verlag. 2)Der Erwerb interkultureller Kompetenz, VDM Verlag Dr. Müller. 3)《跨文化交际学概论》,胡文仲,外语教学与研究出版社。 4)《跨文化交际学》,贾玉新,上海外语教育出版社。 5)《跨文化交际学》,陈国明,华东师范大学出版社。 七、教学内容 1. Grundlagen
学术论文写作本章教学目的和基本要求:掌握跨文化交际理论中的基本概念:“文化”、“人与文化”、“人文中心主义”、“陌生人与陌生感”、“文化距离”、“对异文化的理解”、“跨文化交流”西方与东方”学时分配:81.1WasheiBt"Kultur"?1.1.1KulturKultur ist ein oft verwendetes Wort, aber durchaus nicht immer istklar, was damit gemeint ist.Wiezahlreiche abstrakte Begriffe dieser Art ist Kultur vieldeutig,und das heiBt: je nach Kontext und Benutzervariiert die Bedeutung-auch in den Wissenschaften. Eine einheitliche,allgemein anerkannte Definitionvon Kulturgibt es nicht. FolglichmuB jeder, der von Kultur redet (zum mindesten in der Wissenschaft)moglichstprazisefestlegen,wasdarunterzuverstehenist.Kultur-abgeleitet vom lateinischen"colere"=bebauen, bestellen,pflegen-bedeutet zunachst ganzallgemein die Art und Weise, wie die Menschen ihr Leben gestalten mitsamt den "Produkten" ihresDenkens und Schaffens.DemMittelalter war der Begriff "Kultur"fremd.Etwa seit dem 17.Jahrhundertstellte man dann"Kultur"der"Natur"gegeniber,wobei"Kultur"etwas bezeichnete,das der Mensch auseigenem Willen und Vermogen schafft, wahrend "Natur" ihm vorgegeben ist. Nicht selten unterscheidetman zwischenKultur und Zivilisation,wobei dann Zivilisation die ehermaterielle Seite,Kultur mehr dieideelleKomponentemenschlichenDaseins bezeichnet.Vorallem imdeutschen Sprachgebrauch engtesich seit dem 18. Jahrhundert das Gemeinte immer mehr ein auf die,Kulturprodukte", verbunden mitbetonten Wertungen:ZurKultur rechnen-insbesondere im deutschenBildungsburgertum-nur solche"Produkte",die als besonders"wertvoll"gelten, wobeifreilichmanchmal offenbleibt,was denn nun imkonkreten Falle nach welchen Kriterien,wertvoll" ist und was nicht.Manchmal wird jedoch"Kultur"in eineretwas anderen Bedeutung verwendet.Dann bezeichnet manals Kultur nicht die Lebensweise einer Gruppe, sondern diese Gruppe selbst, die durch eine gemeinsameLebensweise gekennzeichnet ist.Diese Ansicht vertritt beispielsweise der amerikanische AnthropologeBrislin:"Eine Kultur ist zu verstehen als eine identifizierbare Gruppe mit gemeinsamen Uberzeugungenund Erfahrungen,mit Wertgefuhlen, die mit diesen Erfahrungen verbunden sind, und mit einem InteresseaneinemgemeinsamenhistorischenHintergrund."1.1.2SubkulturDieses Konzept geht von der Vorstellung aus, daB die Teilgruppen einer groBen Gesellschaft eine jeeigeneKultur aufweisen, eben eine Subkultur.Jede Subkultur hebt sich durch eigene,"subkulturspezifische"Merkmale von anderen Subkulturen ab,fugt sich aber zugleich der ubergreifendenGesamtkultur ein.Dabei beschrankt sich dieses Konzept heute nicht auf ethnisch definierte Teilgrup-pen,sondern es erstreckt sich auch auf zahlreiche sonstige Untergruppen einer GroBgesellschaft. In dieserPerspektive lassen sich Subkulturen erken-nen etwa bei Jungeren und Alteren,bei hoher und wenigerGebildeten, bei Nord- und Suddeutschen. Ost- und Westdeutschen, bei Berufsgruppen usw."Primitive"Kulturen?1.1.3Diese Sprachgepflogenheit erscheint jedoch wenigglucklich.Im Deutschen mehr noch als in anderenSprachen schwingt bei"primitiv"fast immer eine Abwertung mit, eine negative Bedeutungskomponente;primitiv wird assoziiert mit naiv,zuruckgeblieben, unkultiviert, unterentwickelt, minderwertig.Das istvornehmlich die Sichtweise des Abendlanders, der sich mit seinen "Errungenschaften" den,Primitiven"uberlegen fihlt, eine Einstellung,die fuir dieKolonialzeit typisch war,aber auch heute noch weiterlebt.1.1.4KultuewissenschaftKulturen sind hochkomplexe Phanomene, die sich unter zahlreichen Blickwinkeln betrachten lassen.3
学术论文写作 3 本章教学目的和基本要求: 掌握跨文化交际理论中的基本概念:“文化”、“人与文化”、“人文 中心主义”、“陌生人与陌生感”、“文化距离”、“对异文化的理解”、“跨文化交流”“西方与东方” 学时分配:8 1.1 Was heißt "Kultur"? 1.1.1 Kultur Kultur ist ein oft verwendetes Wort; aber durchaus nicht immer ist klar, was damit gemeint ist. Wie zahlreiche abstrakte Begriffe dieser Art ist Kultur vieldeutig; und das heißt: je nach Kontext und Benutzer variiert die Bedeutung - auch in den Wissenschaften. Eine einheitliche, allgemein anerkannte Definition von Kultur gibt es nicht. Folglich muß jeder, der von Kultur redet (zum mindesten in der Wissenschaft) möglichst präzise festlegen, was darunter zu verstehen ist. Kultur - abgeleitet vom lateinischen "colere" = bebauen, bestellen, pflegen - bedeutet zunächst ganz allgemein die Art und Weise, wie die Menschen ihr Leben gestalten mitsamt den "Produkten" ihres Denkens und Schaffens. Dem Mittelalter war der Begriff "Kultur" fremd. Etwa seit dem 17. Jahrhundert stellte man dann "Kultur" der "Natur" gegenüber, wobei "Kultur" etwas bezeichnete, das der Mensch aus eigenem Willen und Vermögen schafft, während "Natur" ihm vorgegeben ist. Nicht selten unterscheidet man zwischen Kultur und Zivilisation, wobei dann Zivilisation die eher materielle Seite, Kultur mehr die ideelle Komponente menschlichen Daseins bezeichnet. Vor allem im deutschen Sprachgebrauch engte sich seit dem 18. Jahrhundert das Gemeinte immer mehr ein auf die „Kulturprodukte“, verbunden mit betonten Wertungen: Zur Kultur rechnen - insbesondere im deutschen Bildungsbürgertum - nur solche "Produkte", die als besonders" wertvoll" gelten; wobei freilich manchmal offenbleibt, was denn nun im konkreten Falle nach welchen Kriterien „wertvoll“ ist und was nicht. Manchmal wird jedoch "Kultur" in einer etwas anderen Bedeutung verwendet. Dann bezeichnet man als Kultur nicht die Lebensweise einer Gruppe, sondern diese Gruppe selbst, die durch eine gemeinsame Lebensweise gekennzeichnet ist. Diese Ansicht vertritt beispielsweise der amerikanische Anthropologe Brislin: "Eine Kultur ist zu verstehen als eine identifizierbare Gruppe mit gemeinsamen Überzeugungen und Erfahrungen, mit Wertgefühlen, die mit diesen Erfahrungen verbunden sind, und mit einem Interesse an einem gemeinsamen historischen Hintergrund.“ 1.1.2 Subkultur Dieses Konzept geht von der Vorstellung aus, daß die Teilgruppen einer großen Gesellschaft eine je eigene Kultur aufweisen, eben eine Subkultur. Jede Subkultur hebt sich durch eigene, "subkulturspezifische" Merkmale von anderen Subkulturen ab, fügt sich aber zugleich der übergreifenden Gesamtkultur ein. Dabei beschränkt sich dieses Konzept heute nicht auf ethnisch definierte Teilgrup¬pen, sondern es erstreckt sich auch auf zahlreiche sonstige Untergruppen einer Großgesellschaft. In dieser Perspektive lassen sich Subkulturen erken¬nen etwa bei Jüngeren und Älteren, bei höher und weniger Gebildeten, bei Nord- und Süddeutschen. Ost- und Westdeutschen, bei Berufsgruppen usw. 1.1.3 "Primitive" Kulturen? Diese Sprachgepflogenheit erscheint jedoch wenig glücklich. Im Deutschen mehr noch als in anderen Sprachen schwingt bei "primitiv" fast immer eine Abwertung mit, eine negative Bedeutungskomponente; primitiv wird assoziiert mit naiv, zurückgeblieben, unkultiviert, unterentwickelt, minderwertig. Das ist vornehmlich die Sichtweise des Abendländers, der sich mit seinen "Errungenschaften" den „Primitiven" überlegen fühlt; eine Einstellung, die für die Kolonialzeit typisch war, aber auch heute noch weiterlebt. 1.1.4 Kultuewissenschaft Kulturen sind hochkomplexe Phänomene, die sich unter zahlreichen Blickwinkeln betrachten lassen
外院德专Daraus folgt, daB sich mehrere Wissenschaftsdisziplinen mit je eigenen Perspektiven, Fragestellungen undMethoden der Erforschung von Kultur und Kulturen widmen. Hier ein kurzer Uberblick uber diewichtigstendieserKulturWissenschaften.Eine herausragende Stellung nimmt die Anthropologie ein, genauer: die KulturanthropologieDie Sozialpsychologie befaBt sich vor allem mit den Beziehungen zwischen Menschen, Gruppen,Volkern, Nationen.DiePsychologiebeschaftigt sich u.a.mitden Zusammenhangen zwischenKulturundPersonlichkeitDerKommunikationswissenschaftfallenbei der UntersuchungvonKulturenund ihrenBeziehungenzahlreiche wichtige Aufgaben zuDa SpracheundSpracheninhohemMaBekulturrelevantePhanomenesind,kommtbeiderErforschung der Kulturen der Linguistik groBe Bedeutung zu.SchlieBlich sind noch einige weitere Wissenschaften zu nennen, die sich ebenfalls - wenn auch meistmehr am Rande - mit Kulturen und interkulturellen Beziehungen beschaffigen, so etwa Politologie,Geschichtswissenschaften,KulturgeographieundWirtschaftswissenschaft.1.2Mensch undKulturKulturistetwas spezifischMenschliches.Nurdem Menschen schreiben wirKulturzu.DerMenschschafft Kultur, und er wird von ihr gepragt. Der Mensch ist ein Tier unter Tieren, doch unterscheidet ersich von anderen Tieren dadurch, da er weniger und zugleich mehr Fahigkeiten aufweist.1.2.1KulturelleUniversalien"Der" Mensch ist eine begriffliche Abstraktion. Konkret gibt es nur einzelne Personen, alsoIndividuen, die in ihrer Auspragung einmalig und unverwechselbar sind. Wenn wir von "dem" Menschenschlechthin sprechen, dann steckt dahinter offensichtlich die Annahme, daB es Merkmale, Eigenschaften,Fahigkeiten, Verhaltensweisen gibt, die alle Individuen ubergreifen und somit auch durchgangig in allenKulturen anzutreffen sind.Diese Merkmale werden in der Wissenschaft unter dem Begriff "Universalien"diskutiert.Ohne Zweifel gibt es biologische Universalien, also physische Merkmale, durch die die GattLmgMensch sichvonanderenLebewesenabhebt.Sehrvielschwieriger isteszuentscheiden,ob auch imBereich des Psychischen und des Kulturellen solche allgemeingiltigen Merkmale anzunehmen sind.Legenwirhier strengewissenschaftlicheMaBstabean, so ist letztlichdieseFrageuberhauptnichtzubeantworten,denn als Universaliegilt einPhanomen erstdann,wenn sich nachweisen laBt, daB es immerund uberall anzutreffen ist, zu allenZeiten,beiallenVolkern,in allenKulturen, und ein solcherNachweisistpraktisch unmoglich.1.2.2Individuumund KulturDasVerhaltnis zwischen dem Individuum und seiner Kultur ist als ein komplexes System vonWechselbeziehungen zu verstehen.Einerseits wird der Mensch alsPerson und Personlichkeit durch dieKultur, in der er lebt und der er angehort, wesentlich gepragt, auf der anderen Seite beeinfluBt erwiederumseineKulturundtragtsozum"kulturellenWandel"bei,DenProzeBdesHineinwachsensdesIndividuumsinseineKultur,desUbernehmensundVerinnerlichensbezeichnetmanals"Enkulturation"1.3Ethnozentrismus:DieeigeneKultur als Mitteipunktund MaBstabDie meisten Menschen sehen die eigene Kultur als den Mittelpunkt der Welt und als den MaBstaballer Dinge. Diese Einstellung, in den Wissenschaften als ,Ethnozentrismus" bezeichnet, spielt bei derinterkulturellen Begegnung eine auBerordentlich bedeutsame Rolle.Ethnozentrismus ist "eine unbewuBte Tendenz, andere Volker aus der Sicht der eigenen Gruppe zu4
外院德专 4 Daraus folgt, daß sich mehrere Wissenschaftsdisziplinen mit je eigenen Perspektiven, Fragestellungen und Methoden der Erforschung von Kultur und Kulturen widmen. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten dieser KulturWissenschaften. Eine herausragende Stellung nimmt die Anthropologie ein, genauer: die Kulturanthropologie. Die Sozialpsychologie befaßt sich vor allem mit den Beziehungen zwischen Menschen, Gruppen, Völkern, Nationen. Die Psychologie beschäftigt sich u.a. mit den Zusammenhängen zwischen Kultur und Persönlichkeit. Der Kommunikationswissenschaft fallen bei der Untersuchung von Kulturen und ihren Beziehungen zahlreiche wichtige Aufgaben zu. Da Sprache und Sprachen in hohem Maße kulturrelevante Phänomene sind, kommt bei der Erforschung der Kulturen der Linguistik große Bedeutung zu. Schließlich sind noch einige weitere Wissenschaften zu nennen, die sich ebenfalls - wenn auch meist mehr am Rande - mit Kulturen und interkulturellen Beziehungen beschäftigen, so etwa Politologie, Geschichtswissenschaften, Kulturgeographie und Wirtschaftswissenschaft. 1.2 Mensch und Kultur Kultur ist etwas spezifisch Menschliches. Nur dem Menschen schreiben wir Kultur zu. Der Mensch schafft Kultur, und er wird von ihr geprägt. Der Mensch ist ein Tier unter Tieren; doch unterscheidet er sich von anderen Tieren dadurch, daß er weniger und zugleich mehr Fähigkeiten aufweist. 1.2.1 Kulturelle Universalien "Der" Mensch ist eine begriffliche Abstraktion. Konkret gibt es nur einzelne Personen, also Individuen, die in ihrer Ausprägung einmalig und unverwechselbar sind. Wenn wir von "dem" Menschen schlechthin sprechen, dann steckt dahinter offensichtlich die Annahme, daß es Merkmale, Eigenschaften, Fähigkeiten, Verhaltensweisen gibt, die alle Individuen übergreifen und somit auch durchgängig in allen Kulturen anzutreffen sind. Diese Merkmale werden in der Wissenschaft unter dem Begriff "Universalien" diskutiert. Ohne Zweifel gibt es biologische Universalien, also physische Merkmale, durch die die GattLmg Mensch sich von anderen Lebewesen abhebt. Sehr viel schwieriger ist es zu entscheiden, ob auch im Bereich des Psychischen und des Kulturellen solche allgemeingültigen Merkmale anzunehmen sind. Legen wir hier strenge wissenschaftliche Maßstäbe an, so ist letztlich diese Frage überhaupt nicht zu beantworten, denn als Universalie gilt ein Phänomen erst dann, wenn sich nachweisen läßt, daß es immer und überall anzutreffen ist, zu allen Zeiten, bei allen Völkern, in allen Kulturen; und ein solcher Nachweis ist praktisch unmöglich. 1.2.2 lndividuum und Kultur Das Verhältnis zwischen dem Individuum und seiner Kultur ist als ein komplexes System von Wechselbeziehungen zu verstehen. Einerseits wird der Mensch als Person und Persönlichkeit durch die Kultur, in der er lebt und der er angehört, wesentlich geprägt, auf der anderen Seite beeinflußt er wiederum seine Kultur und trägt so zum "kulturellen Wandel" bei. Den Prozeß des Hineinwachsens des Individuums in seine Kultur, des Übernehmens und Verinnerlichens bezeichnet man als "Enkulturation". 1.3 Ethnozentrismus: Die eigene Kultur als Mitteipunkt und Maßstab Die meisten Menschen sehen die eigene Kultur als den Mittelpunkt der Welt und als den Maßstab aller Dinge. Diese Einstellung, in den Wissenschaften als „Ethnozentrismus" bezeichnet, spielt bei der interkulturellen Begegnung eine außerordentlich bedeutsame Rolle. Ethnozentrismus ist "eine unbewußte Tendenz, andere Völker aus der Sicht der eigenen Gruppe zu